ANDACHT Streckenwahl

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Eine olympische Andacht von Superintendent Michael Braun zum Wochenspruch: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende" (Matthäus 28, 20).

Bei Olympia in Tokyo stehen in der kommenden Woche die Leichtathletikwettkämpfe im Mittelpunkt. Das schafft beim Zuschauen Wahlmöglichkeiten. Was gefällt mehr – der 100-Meter-Sprint oder doch der Marathon?  Fand ich früher die kurzen Strecken spannender, so begeistern mich inzwischen die längeren mehr. Vielleicht liegt das auch an den aktuellen Entwicklungen. Corona und Klimawandel führen deutlich vor Augen, dass sich viele Probleme nicht einfach nur schnell mit ein paar kurzfristigen Aktivitäten lösen lassen, sondern Ausdauer und eine langfristige Strategie erfordern.

Es reicht nicht, nur darauf zu achten, was mir im Moment nutzt und was gerade gefällt, wenn man sein ganzes Leben verantwortungsvoll und gut gestalten will.

Gott spricht: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende" (Matthäus 28, 20). Im Glauben ist häufig das große Ganze im Blick und dieser Blick beschränkt sich nicht auf die paar Jahrzehnte eines einzigen Lebens, sondern schaut sogar auf Gottes Ewigkeit. Ein solcher Perspektivwechsel weitet die Sicht und lässt einen die Bedeutung mancher Dinge plötzlich ganz anders beurteilen. Was ist mir wirklich wichtig, wenn ich nicht nur an morgen denke? Welche Ziele lohnen sich wirklich, um sich mit voller Kraft dauerhaft dafür einzusetzen?

Bei Olympia kann man sich natürlich auch dafür entscheiden, beides anzuschauen, den Marathon und die 100 Meter. Allerdings ist auch hier sicher, dass man beide Ereignisse ganz anders beurteilen wird, wenn man sie nicht nur anschaut, sondern selber die Turnschuhe anzieht und nach diesem Perspektivwechsel einfach losläuft.

Wir sind gefragt. Es hängt von jedem von uns ab, was wir tun und lassen, wofür wir uns einsetzen und was wir ignorieren, was von uns bleiben wird und welche Früchte wir ernten dürfen.

www.ekagger.de | psch | Foto: Michael Braun

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Das Leben und praktizierter Glaube - das sind eher Marathon-Aufgaben, findet Superintendent Michael Braun.