IM OBEREN WIEHLTAL Heiko Schöler wurde in Heidberg ordiniert

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Jesus nachzufolgen - das möchte der neue Prädikant Heiko Schöler nie mehr missen

In einem feierlichen Gottesdienst in der evangelischen Kirche Heidberg wurde der aus Siegen stammenden Polizisten Heiko Schöler zum Prädikanten ordiniert. In der Kirchengemeinde engagiert sich Schöler seit 2006 und wurde hier auch zum Presbyter gewählt – mit besonderem Augenmerk auf Jugend und Umwelt.

Superintenden Michael Braun führte die Ordination gemeinsam mit Heiko Schölers Mentor Heiner Karnstein durch, ehemaliger Pfarrer der Kirchengemeinde Holpe/Morsbach, und Beate Ising, zweiten Presbyteriumsvorsitzenden der Kirchengemeinde Im Oberen Wiehltal.

Gott geht sanft voran 

Gott wolle nicht durch Gewalt zur Einsicht bringen – er gehe sanft voran und wolle Herzen überzeugen, erklärte Braun. Das gute Wort, mit dem man besänftigen und die Welt ein Stück besser machen könne, haben ein Pfarrer und ein Polizist ebenso gleich, wie den Anfangsbuchstaben, betonte er in seiner Ordinationsansprache. Deshalb: „Eigentlich müsste jeder gute Polizist ein Prädikant sein.“

In zweijähriger Ausbildung – trotz Corona – absolvierte der 49-jährige Heiko Schöler die Prädikanten-Ausbildung, die nun mit der Ordination abschloss. Als Predigttext wählte er Markus 8, 31-38, die Leidensankündigung Jesu. Um diesen Text besser verstehen zu können, solle man anschauen, was unmittelbar davor passiert sei, so Schöler. Es wurde gefragt, wer Jesus sei und dieser sagte zu Petrus: „Was denkst du, wer ich sei?“ Dessen Antwort: „Christus von Gott eingesetzt!“

Gott handelt anders als die Menschen

Hinter diesem Begriff stehe die tiefe Sehnsucht Israels nach dem versprochenen Retter, erklärte Schöler. Die Hoffnung zur Zeit Jesu war, dass der Messias von der römischen Herrschaft befreie.

Petrus habe die Erwartung gehabt, dass sich alle Träume Israels erfüllten und er sah, was Jesus jeden Tag tat. „Doch Gott handelt ganz anders als Menschen, die ihr Reich aufbauen wollen - wie es derzeit im Ukraine-Konflikt passiert“, betonte der neue Prädikant. Es sei die Zeit des Umbruchs - auch in der Kirche.

Wenn jemand Jesus nachfolgen wolle, „der nehme sein Kreuz auf sich und folge nach“. Nachfolge sei ein freiwilliger Entschluss. Schöler selbst habe sich gefragt: „Will ich wirklich so viel für meine Praktikanten-Ausbildung, für den Presbyter-Dienst und die Arbeit in der Kirchengemeinde investieren anstatt frei Fahrrad zu fahren oder einfach mal in der Sonne zu sitzen?“

Aber, er könne nur dem nachfolgen, den er kenne und zu dem er eine Beziehung habe. „Wenn wir Jesus suchen, dann wird er uns auch finden“, betonte Schöler. Was das für jeden einzelnen bedeute, müsse jeder für sich selbst herausfinden.

Nachfolge habe ihm immer mehr geschenkt als sie ihm abverlangt habe. Dabei habe er Menschen kennen gelernt, denen er ohne Nachfolge nie begegnet wäre. Die Nachfolge wolle er nie mehr in seinem Leben missen.

Heiko Schöler war bisher schon als ehrenamtlicher Presbyter in der Leitung seiner Kirchengemeinde Im Oberen Wiehltal hochengagiert. Nach seiner Ordination zum ehrenamtlichen Prädikanten darf Heiko Schöler nun selbstständig predigen, taufen, das Abendmahl leiten, beerdigen und Paare trauen.

 

www.ekagger.de | jth | Text + Fotos: Vera Marzinski

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