Zum Abschiedsgottesdienst für Pfarrer Thomas Marhöfer hatte die Kirchengemeinde „Im Oberen Wiehltal“ am Sonntag „Laetare“ in die evangelische Kirche in Heidberg eingeladen. Nach 15 Jahren Dienst in der Gemeinde wechselt Marhöfer in den Vertretungsdienst des Kirchenkreises.
Laetare bedeutet „Freue dich!“ – so ist dieser Sonntag überschrieben. Mitten in der Fastenzeit markiert der Sonntag Laetare die Mitte der Passionszeit. „Lachen oder weinen wird gesegnet sein!“, so Beate Ising, stellvertretende Presbyteriumsvorsitzende im „Oberen Wiehltal“, denn Pfarrer Marhöfer gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
„Ein jegliches hat seine Zeit und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde“, diese Worte aus dem 3. Kapitel des Predigers zitierte Superintendent Michael Braun in seiner Ansprache zur Verabschiedung. „Die Kunst dabei ist schlicht und einfach, zu erkennen, wann etwas seine Zeit hat und wann etwas seine Zeit hatte und es eine gute Zeit für Veränderungen ist.“
Auch durch Corona und den schrecklichen Krieg in der Ukraine fänden unmittelbar oder mittelbar auch Veränderungen konkreter Lebenssituationen einzelner Menschen in unserer Mitte statt. Veränderung sei ein Bestandteil unseres Lebens und eine Chance, um sich bereichern und beschenken zu lassen, auf einem Lebensweg, der durch unser Leben auf Gott hinführen solle.
Bewegung und Veränderung
In seiner Predigt zum zweiten Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth - 2. Korinther 1,3-7 – ging Thomas Marhöfer auf den dort beschriebenen Trost und auch die Ermutigung ein und teilte die Predigt in Rückblick, Gegenwart und Ausblick. Rückblickend sei vieles in seiner Zeit in Odenspiel und nach der Fusion im Oberen Wiehltal dazu gekommen. Das alles sei Gottes Weg mit der Gemeinde gewesen, denn „Veränderungen gehören zur lebendigen Gemeinde“. Die Bibel lehre uns, dass überall, wo Menschen vom heiligen Geist ergriffen würden, Bewegung und Veränderung sei und es entstehe viel Energie. Marhöfer bedankte sich für die Geduld, die gute Zusammenarbeit und das Engagement des Presbyteriums.
Zuversicht, Freude und Entdeckungslust
In Matthäus 6, 26 heiße es: „Sehet die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht und ernten nicht und sammeln nichts in Scheuern, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.“ Sie lassen sich nicht von Verlustängsten leiten und so bestehe auch der Schutz einer Gemeinde nicht in äußeren Dingen. Aus dem Glauben fließe eine unbändige Energie. Und so wünschte er mehr Zuversicht, mehr Frustrationstoleranz, das Festhalten an der Bibel und Leitung durch den Heiligen Geist, der immer wieder neue Kraft zu allen Herausforderungen gebe.
Superintendent Michael Braun fügte hinzu, dass Veränderungen anstehen, weil Gott uns immer wieder verändere. „Das macht uns Menschen manchmal Sorgen und verunsichert, aber Gott verändert uns nicht nur, sondern er spricht auch: Ich bin bei euch alle Tage. Dieses Versprechen gilt gerade auf neuen Weg. Gott begleitet uns.“
Er wünschte Pfarrer Marhöfer und der Gemeinde im Oberen Wiehltal auf diesen Wegen "Zuversicht, Freude, Entdeckungslust und vor allem Vertrauen auf Gottes reichen Segen".
www.ekagger.de | jth | Text: Vera Marzinski | Fotos: Kirchenkreis An der Agger/Vera Marzinski